Last Updated on 08/09/25 by Lisa
Wenn du bei Bulgarien Sehenswürdigkeiten zuerst an Gold- und Sonnenstrand und günstiges Bier denkst: Bleib dran! Denn das hier wird dich überraschen.
Zwischen windschiefen Bergdörfern, verlassenen UFO-Bauten und dramatischen Felslandschaften verstecken sich echte Schätze, die du garantiert nicht auf jeder Bucketlist findest.
Das Reiseziel Bulgarien fühlt sich ein bisschen an wie ein Geheimtipp aus der Vergangenheit, mit einer Prise Ostblock-Charme, richtig gutem Essen und Natur, die so wild ist, dass dein Navi manchmal aufgibt. Klingt chaotisch?
Ist es.
Aber auf die beste Art.
Ich zeig dir meine liebsten Orte und schönsten Sehenswürdigkeiten in Bulgarien, fernab vom Reiseprospekteinheitsbrei.
Roadtrip durch Bulgarien und unsere Erfahrungen
Nach über 4,5 Monaten war es für uns Zeit, Griechenland „bye bye“ zu sagen und weiterzuziehen. Über Bulgarien haben wir so gar nichts vorher gewusst und waren so geflasht, wie schön das Land, die Natur und die Menschen sind.
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Unser Roadtrip führt dich durch die Mitte des Landes, meistens abseits der touristischen Orte. Wir haben in Bulgarien knapp 14 Tage verbracht und unsere Route lässt sich auch in etwas weniger Tagen bereisen. Eine kleine Auszeit haben wir auch gebracht und waren mal 3 Nächte auf einem Stellplatz.
Für deinen Vierbeiner brauchst du eine gültige Tollwutimpfung und den EU-Heimtierausweis. Solltest du aus einem Nicht-EU-Land einreisen, wie Türkei oder Serbien, brauchst du einen gültigen Titer-Antikörpernachweis. Dieser muss 30 Tage nach der Tollwutimpfung mit einer Blutprobe nachgewiesen werden und von deinem Tierarzt in den Ausweis eingetragen werden.
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Wo liegt überhaupt Bulgarien?
Bulgarien liegt eingebettet zwischen 5 Ländern. Im Süden grenzt es an Griechenland und an die Türkei. Im Westen liegt Nordmazedonien und Serbien und im Norden grenzt es an Rumänien.
Bulgarien hat Anschluss an das Schwarze Meer.
Die Hauptstadt von Bulgarien ist Sofia und ist mit dem Flieger von Berlin aus innerhalb von etwas mehr als 2 Stunden zu erreichen. Flugpreise starten ab 58€ für Hin- und Rückflug.
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Bulgarien auf eigene Faust mit dem Camper oder Auto entdecken
Mietwagen buchen: Für einen Roadtrip durch Bulgarien mietest du dir am besten schon vor Abreise deinen günstigen Mietwagen* bei Check24. Hier gibt es (meiner Meinung nach) immer den günstigsten Preis mit vielen Inklusiv-Optionen. Du kannst selbst filtern, ob du ohne Selbstbehalt wünschst, wo du den Wagen abholen möchtest usw.
Mit deinem Auto oder Camper anreisen: Die Kontrollen an den Grenzen sind nun durch das Schengen-Abkommen ausgesetzt. Für die Einreise mit deinem Auto oder Camper brauchst du trotzdem die passenden Dokumente wie den Fahrzeugschein und eine gültige internationale Versicherung. Solltest du keine haben, musst du an der Grenze eine abschließen. Bei Einreise sind wir durch eine Art Schleuse gefahren, die unser Auto dann abgespritzt hat. Das passiert dann auch wieder bei Ausreise.
Vignette & Maut: In Bulgarien gilt Vignettenpflicht. Diese kannst du vorab online bei bgtoll.bg kaufen oder an den Tankstellen an der bulgarischen Grenze. Eine Woche kostet 15 LEW (7,70 €/Stand Juli 2025). Ein Monat liegt bei 30 LEW (15,37 € / Stand Juli 2025). Bezahlt werden kann mit Visa oder Mastercard.
Tempolimits & Verkehr: In Bulgarien sicher Auto zu fahren ist kein Problem. Die Straßen sind gut ausgebaut, die Bulgaren fahren einen gemütlichen Reifen und sind rücksichtsvolle Fahrer. Licht solltest du die ganze Zeit eingeschaltet haben. Es gibt folgende Tempolimits: innerorts 50 km/h, außerorts 90 km/h, auf Schnellstraßen 120 km/h und auf Autobahnen 140 km/h.
Übernachtungstipps: Buche am besten über Booking deine Unterkünfte und spare jedes Mal, wenn du buchst. Mit dem Genius Rabatt, kannst du bis zu 10% sparen und gratis Frühstück, Zimmerupgrades und weitere Rabatte abstauben. Deine Unterkünfte für Bulgarien buchst du gleich hier über diesen Link*. Du zahlst nicht mehr, aber ich erhalte eine kleine Provision für meine Empfehlung.
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Diese Bulgarien Sehenswürdigkeiten solltest du sehen
Gleich vorab: Wir haben weder die Hauptstadt Sofia besucht, waren nicht an der Schwarzmeerküste oder am Sonnenstrand. Sofia haben wir uns für später aufgehoben und werden auf jeden Fall mal bei einem Städtetrip besuchen und entdecken gehen. Manchmal braucht man einfach ein bisschen Pause vor großen Städten, wenn man mit dem Camper unterwegs ist.
Das erste Jahr auf unserer Reise waren wir fast ausschließlich an der Küste unterwegs und wir hatten mal wieder richtig Bock auf Natur und Berge. Deswegen haben wir Goldstrand und Sonnenstrand ausgelassen. Suchst du Geheimtipps für die Region, findest du auf dem Reiseblog von Sarah Tipps für deinen Urlaub am Schwarzen Meer.
Melnik Pyramiden, die total surreal aussehen
Die Pyramiden von Melnik waren ein gelungener Start ins Land und ganz sicher eins meiner Bulgarien Geheimtipps für dich. Sie liegen an der Grenze zu Griechenland in der Region Makedonien und südwestlich vor dem Pirin-Gebirge. Stell dir mal vor, das Menschen extra nach Kappadokien in die Türkei oder nach Amerika zum Bryce Canyon fliegen (okay, der ist wohl schon etwas größer als die in Bulgarien) und wir haben so eine Natur in Europa.
Quasi vor der Haustür!
Wir starteten eine Wanderung von dem Kloster Roschen aus. In etwa einer halben Stunde läufst du zu dem Aussichtspunkt zu den Sandsteinpyramiden von Melnik.
Der Weg ist auch ohne Wanderschuhe, aber mit festem Schuhwerk gut machbar und du solltest unbedingt deine Kamera dabei haben. Für mich gehört dieser Ort mit zu einem der schönsten in ganz Bulgarien. Ich hätte gern noch mehr Zeit dort verbracht, aber das aufziehende grummelige Gewitter wollte nicht, dass ich mir das länger anschaue.
Dein Hund solltest du unbedingt an der Leine lassen. Es geht an einigen Stellen wirklich steil nach unten. Wenn du besseres Wetter erwischst, kannst du auch die längere Wanderung in die Stadt Melnik machen oder hier oben ein kleines Picknick zelebrieren. Mit dieser Aussicht ganz sicher ein einmaliges Erlebnis an diesem schönen Ort.
Melnik, die Stadt aus dem osmanischen Reich
Die Stadt Melnik ist wohl die kleinste Stadt Bulgariens. Mit gerade einmal 160 Einwohnern erinnert sie heute an alte Tage, als die Osmanen hier noch Einzug gehalten haben. Im Jahre 1880 lebten hier noch über 22.000 Menschen, was man sich bei einem Besuch heute gar nicht mehr vorstellen kann.
Im 3. und 2. Jahrhundert vor Christus lebten hier einst die Thraker. Die Thraker waren ein indogermanisches Volk in der Antike, deren Siedlungen sich östlich von Makedonien bis an das Westufer des Schwarzen Meeres erstreckte.
Besonders bekannt ist die kleinste Stadt Bulgariens nicht nur für ihren guten Wein (den übrigens auch Winston Churchill gern trank), sondern auch für die bekannte Bulgarien Sehenswürdigkeit, die Sandsteinpyramiden. Der Stadtkern ist wunderschön darin eingebettet.
In Melnik gibt es außerdem ein paar Sehenswürdigkeiten wie das Kordopulov-Haus. Es ist das größte erhaltene Revival-Haus auf dem Balkan mit einem über 200 m langem Weinkeller. Ansonsten findest du hier einige Restaurants, kleine Souvenir-Shops und immer mal wieder selbst gemachte Wein direkt vor der Haustür. Bargeld nicht vergessen!
Zwischen Melnik und Sofia liegen 150 Kilometer. Gut also für einen Tagesausflug mit dem Mietwagen oder eine Tour gebucht direkt bei GetyourGuide*.
Unweit von der Stadt Melnik, wo auch die kurze Wanderung zu den Sandsteinpyramiden beginnt, findest du das Kloster Roschen. Es ist einer der wenigen mittelalterlichen bulgarischen Kloster, die heute noch so gut erhalten sind.
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Das UNESCO-Weltkulturerbe Highlight: Rila Kloster
Ein absolutes Highlight und die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit in Bulgarien ist ganz sicher das Rila-Kloster. Die 10 ha große orthodoxe Klosteranlage liegt mitten im Rila Gebirge und gehört heute zum UNESCO Weltkulturerbe.
Leider haben wir einen Tag erwischt, an dem es wie aus Eimern gegossen hat. Aber nützt nichts – Regenjacke an und los geht’s! Frau Maier blieb für die Zeit unseres Besuchs im Camper, denn Hunde sind auf dem Gelände leider nicht erlaubt. Der Eintritt ist kostenlos.
Sobald du durch das dicke Holztor trittst und etwas uneben auf dem Kopfsteinpflaster umherläufst, merkst du sofort die Ruhe. Auch wenn der Regen auf den Boden pflatscht, steht die farbenprächtige Klosterkirche und Top Sehenswürdigkeit immer noch in seinem vollen Glanze.
Das Highlight ist auf jeden Fall die Kirche von außen und von innen. So richtig kann man gar nicht alle Geschichten der Wandmalereien erfassen. Ein Besuch ins Innere ist auf jeden Fall Pflicht, aber ohne Kamera und Fotoaufnahmen. Die sind hier nämlich verboten.
Das Innere der Rila-Kirche ist mit goldenen Statuen, Kronleuchtern und Bildern verziert. Die Fresken an den Kuppeln der Kirche erzählen mir die Geschichte dieser alten Mauern. Der Boden wird ständig von drei Menschen gleichzeitig gebohnert und gewienert.
Das Rila Kloster ist auf jeden Fall ein sehr beeindruckender und interessanter Ort. Die Berge umschließen das Gelände, die Geschichte reicht weit zurück bis ins 10. Jahrhundert. Seitdem leben hier schon immer Mönche auf dem Hof und erhalten die Klosteranlage. Du kannst als Gast im Kloster übernachten.
Möchtest du diese Sehenswürdigkeit auch gern mal besuchen, kannst du mit eigenem Fahrzeug oder Camper direkt vor der Klosteranlage parken. Das kostet dich 10 BGN – 5,12 € (ohne Übernachtung/Stand 05/2025). Geöffnet hat die Anlage von 6:30 Uhr – 19 Uhr und am Wochenende bis 19:30 Uhr.
Ab ins Rila-Gebirge: Wandern und staunen
Das Rila-Kloster und das gleichnamige Gebirge lässt sich prima aus Sofia für einen Tagesausflug erreichen. Dauert allerdings etwa 3 Stunden mit dem Auto. Deshalb bietet es sich für deinen Bulgarien Roadtrip an, ein paar Tage mehr im Rila-Gebirge zu bleiben und wandern zu gehen.
Übrigens: Rila heißt aus dem Thrakischen übersetzt “Berge des Wassers”.
Die Wanderung zu den sieben Rila-Seen ist einer der schönsten Sehenswürdigkeiten in Bulgarien. Ein Sessellift führt dich rauf auf den Berg innerhalb von 30 Minuten. Deshalb ist es besser, deinen Hund im Auto oder besser in der Unterkunft zu lassen. Je nachdem wie die Temperaturen es zulassen. Oder du gehst die ersten drei Stunden zu Fuß zu den Rila-Seen.
Allerdings solltest du wissen, dass du für die sieben Seen mindestens 4 – 5 Stunden Zeit einplanen solltest und eine gute Grundkondition haben solltest. Die Gletscherseen liegen auf einer Höhe zwischen 2095 und 2535 Höhenmetern. Du läufst also mindestens 10 Kilometer und überwindest um die 560 Höhenmeter.
Busludscha-Denkmal & Iron Fist: Wahrzeichen des Kommunismus
Der Protzklotz aus den ehemaligen Zeiten des Kommunismus sticht mir schon kilometerweit im Tal ins Auge. 70 Meter hoch ragt es auf dem 1441 Meter hohen Berg Chadschi Dimitar. Zuerst schieben wir Hubi noch im dritten Gang den Berg 15 Kilometer hoch, bevor wir vor einem der beeindruckendsten Bulgarien Sehenswürdigkeiten stehen.
Mir kitzelt es in den Fingern.
Leider ist das Gebäude von außen verschlossen und die Eingänge verschweißt. Schade für mich als Lost Place-Liebhaberin. Ich hätte schon gern mal reingeschaut. Der Wächter saß aber in seinem Häuschen und hat jeden Besucher streng beobachtet.
Nur aus Bildern im Internet weiß ich, wie es innen aussieht. Leider verfällt dieses Denkmal so langsam, die Blütezeit ist längst vorbei. Nachdem das Gebäude geschlossen wurde, holten sich die Menschen ihr Geld wieder. Sie klauten Kupfer vom Dach und verscherbelten es für einen guten Preis. Konnte doch damals jeder Bürger zum Busdludscha Denkmal etwas für den Bau dazugeben.
Man erzählt sich:
- Im Turm gibt es einen Aufzug, der angeblich nur einmal fuhr
- Der Stern besteht aus Rubin. Die Menschen versuchen sich mit Steinen ein Stück davon runterzuholen
- Es hat in den 10 Jahren nur eine Veranstaltung im Kongresssaal gegeben
Das sind aber nur Erzählungen, die ich über das Gebäude gehört habe. Liest man sich im Internet etwas ein, steht da was anderes. Allerdings glaube ich, dass die Kommunisten ja gern mal Zahlen und Wahrheiten aufgehübscht haben und das nicht immer alles stimmen muss, was man da so liest.
Zwei Fäuste, eine Flamme: Das kleine Schwesterdenkmal von Buzludscha
Genug gestaunt an dieser ungewöhnlichen Sehenswürdigkeiten des Landes. Eine kurze Autofahrt von 3 Minuten, ein Stück westlich vom Buzludscha-Denkmal findest du noch ein weiteres Überbleibsel aus der sozialistischen Zeit: das „Fackelmonument“.
Zwei riesige Betonfäuste, die sich mitten auf dem Hügel begegnen. Eine aus dem Süden, die andere aus dem Norden. Beide halten Fackeln, deren Flammen sich oben vereinen. Entstanden ist das Kunstwerk, genau wie Buzludscha selbst im Jahr 1981.
Es steht symbolisch für den Zusammenschluss der sozialistischen Bewegungen und antifaschistischen Gruppen, die sich einst hier in den Bergen versammelten. Die Idee dahinter: Gemeinsame Werte weitergeben, wie eine Fackel von Generation zu Generation.
Traditionell bulgarisches kennenlernen im Freilichtmuseum Etar
Eine weitere Attraktion in Bulgarien ist das Freilichtmuseum Etar und liegt so ziemlich in der Mitte des Landes und am Rande des Balgarka Naturparks. Urlauber lernen hier, wie der frühere Alltag der Bulgaren aussah, welches Handwerk ausgeführt wird oder wurde und bekommen einen Eindruck der bulgarischen Architektur aus den letzten 300 Jahren.
Auf dem Gelände darfst du deinen Hund an der Leine mit dir führen.
Durch das Areal fließt der Fluss Yantra, der die verschiedenen technischen Geräte mit Wasser antreibt. Das sind zwei Mühlen, eine Walkmühle, zwei Walken, eine Sägemühle, ein Flechten-Raum, zwei Drehbänke für Schalen und ein Scharfstab.
Noch heute ist wildes Treiben auf dem Handwerkermarkt angesagt. Eine schmale Gasse mit Kopfsteinpflaster führt dich hindurch. Rechts und links wird gemalt, gestampft, gewebt, gehämmert, geschlagen und geformt.
In den verwinkelten Gassen finden sich außerdem Aufgänge zu ehemaligen Wohnungen der Kaufleute und Handwerker. Sie geben Einblick in traditionelle Kleidung, Stoffe, Möbel und Gegenstände des täglichen Bedarfs.
Geöffnet hat das Freilichtmuseum Etar das ganze Jahr über. Von Mai bis September zwischen 9 bis 19 Uhr. Von Oktober bis April von 9 bis 17 Uhr. Erwachsene zahlen 14 BGN (7,16 €/Stand Juli 2025).
Wandern gehen im Rusenski Lom Naturpark
Eins meiner Highlights in Bulgarien ist der Rusenski Lom Naturpark. Der Naturpark liegt etwa 20 Kilometer vor bzw. nach der Stadt Russe nahe der rumänischen Grenze. Steile Felsen, Höhlen und atemberaubende Felsenformationen machen den Naturpark zu einer besonderen Sehenswürdigkeit in Bulgarien.
Der gleichnamige Fluss hat sich hier tief in die Kalksteinfelsen gegraben und eine Landschaft geschaffen, die fast ein bisschen nach Filmkulisse aussieht: steile Klippen, grüne Schluchten, dichte Wälder, kleine Wasserfälle. Ein Ort, an dem man einfach mal durchatmen kann.
Das Schutzgebiet gehört zum europäischen Natura 2000 Netzwerk und ist auch als UNESCO-Biosphärenreservat gelistet. Kein Wunder: Über 600 Pflanzenarten, unzählige Vögel. Darunter Uhu, Schwarzstorch und sogar der Schmutzgeier sowie seltene Fledermäuse haben hier ihr Zuhause.
Wenn du gern wanderst, kommst du auf den gut markierten Wegen voll auf deine Kosten. Besonders lohnenswert: der Abstecher zur alten Festung Cherven, die über dem Tal thront. Von hier oben hast du einen weiten Blick über das Flusssystem und die grünen Hügel. Komme am besten zum Sonnenuntergang.
Einer meiner Lieblingsorte war übrigens das Adlernest (Orlovo Gnezdo). Ein versteckter Aussichtspunkt, an dem man oft ganz allein ist. Nur der Wind, der durch die Bäume zieht. Und irgendwo unten im Tal rauscht leise der Fluss.
Felskirchen und Höhle von Iwanowo bestaunen
Die Felskirche von Iwanowo zählt zu den faszinierendsten kulturellen Sehenswürdigkeiten Bulgariens. Auf den ersten Blick wirkt sie fast unscheinbar, doch wer sich auf diesen besonderen Ort einlässt, entdeckt eine stille, spirituelle Welt. Ihre beeindruckenden Wandmalereien stammen aus dem 12. Jahrhundert und während du in den kühlen, engen Raum trittst, hast du das Gefühl, dass hier die Zeit stillsteht.
Schon damals bewohnten Eremiten die natürlichen Höhlen in den steilen Felswänden hoch über dem Fluss Russenski Lom. Heute erreichst du die Kirche über einen kurzen, aber steilen Fußweg. Von oben hast du einen weiten Blick ins grüne Tal und bist doch ganz nah an etwas, das tief mit der Geschichte dieses Landes verbunden ist.
Die zentrale Klosterkirche ist der Jungfrau Maria geweiht und wird im bulgarischen schlicht „Zarkwata“ genannt: „die Kirche“. Sie liegt etwa 38 Meter über der Straße und besteht aus drei kleinen, miteinander verbundenen Räumen: einem Naos, einem Narthex und einer winzigen Kapelle.
Die Fresken in rechteckige Segmente gegliedert zeigen unter anderem die letzten sieben Tage im Leben Christi sowie Szenen aus dem Leben Johannes des Täufers. Im Vorraum (Narthex) kannst du zudem die Porträts von Zar Iwan Alexander, seiner Frau Theodora und mehrerer Heiliger erkennen; teils erstaunlich gut erhalten. Besonders stimmungsvoll ist die angrenzende Kapelle, deren Malereien sich frühen syrischen Einsiedlern widmen.
Die gesamte Anlage wurde 1979 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. In den 80er Jahren drohten die Malereien durch Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen und den zunehmenden Tourismus verloren zu gehen und die Kirche wurde für Besucher gesperrt. Mit Hilfe internationaler Mittel konnte sie jedoch restauriert werden, seit 2002 ist sie wieder zugänglich.
Auf deinem Bulgarien Roadtrip liegt dieser Ort ganz im Norden des Landes, nahe der rumänischen Grenze. Ein stilles, archäologisch und spirituell bedeutendes Zeugnis bulgarischer Geschichte, das völlig zu Recht weltweite Anerkennung gefunden hat. Und trotzdem wirkt es wie ein Geheimtipp.
Typisch bulgarisch Essen gehen im Guest House “Milkovi house”
Zu einem guten Bulgarien Roadtrip gehört es einfach dazu, in einem Restaurant essen zu gehen. Leider hatten bei uns die meisten noch geschlossen (Mai 2025) und wir sind bei diesem tollen Gästehaus gestrandet, welches an den Rusenski Lom Naturpark grenzt.
Das Restaurant ist urig eingerichtet und vieles erinnert noch an die längst vergangene Zeit, als Bulgarien noch als Volksdemokratie geführt wurde und dem Ostblock angehörte. In Bulgarien gibt es viele traditionelle Gerichte und irgendwie mussten wir uns entscheiden. Das haben wir probiert:
- Tarator: Eine kalte Gurkensuppe mit Joghurt, Knoblauch und Dill
- Kartoffelbrei
- Karnache: Runde Bratwurstschnecken auf dem Ofen gegrillt
- Ribena Chorba: traditionelle Fischsuppe aus der Region Warna
Der Keramikteller könnte auch von Oma sein, denn die haben sie auch Zuhause. Du kannst fast überall in Bulgarien solche Teller, Schüsseln, Tassen und Kerafen als Souvenir in kleinen Läden kaufen. Erinnert mich total an Daheim.
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