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Griesslisee: Wanderung zum Gletscherseeli am Klausenpass

Der Griesslisee, oder auch Gletscherseeli hat eigentlich offiziell keinen richtigen Namen. Er ist nur mit einem läppischen weißen Schild mit schwarzer Schrift vom Klausenpass ausgeschildert. Hat er doch aber mehr verdient, als das.

Vor allem aber haben mich die zwei Landschaften völlig überrascht. Zum einen Teil laufe ich auf der Erde und bei dem anderen Teil auf dem Mond. Aber entdecke das ruhig mal selbst für dich, wie phantastisch es bei der Wanderung zum Griesslisee ist.

Lisa Ludwig ist unterwegs mit ihrer Hündin Frau Maier auf dem Bergwanderweg am Klausenpass auf dem Weg zum Griesslisee
Frau Maier und ich laufen im Regen auf dem Bergwanderweg (Foto: Dominic Wolf)

Auf zum Gletschersee am Klausenpass, dem Griesslisee

Etwas verwirrend kann das nun sein für dich, denn der Griesslisee heißt vor Ort auch Gletscherseeli. Auf den Schildern vor Ort, findest du immer den Namen Gletscherseeli. Diesen folgst du dann auf der Wanderung, damit du auch wirklich am Gletschersee ankommst.

Zuerst kommst du mit dem Postbus, deinem Auto, deinem Motorrad oder mit einem Vehikel deiner Wahl rauf auf den Klausenpass. Das geht entweder aus dem Kanton Glarus oder aus dem Kanton Uri. Der Klausenpass verbindet beide Kantone miteinander. Die Straße ist gut für zwei Autos befahrbar und verläuft außer mit einem kleinen Achtung! -Schild eigentlich ziemlich entspannt.

Start am Klausenpass auf 1948 Höhenmeter

Der Start der Wanderung zum Gletscherseeli befindet sich direkt am Klausenpass auf 1948 Höhenmeter. So alt ist die Passstraße übrigens noch nicht. 1900 wurde sie das erste Mal mit einer Postkutsche befahren. 1922 befuhr dann sogar der erste Postbus die Serpentinen, rauf zum Klausenpass. Liebevoll wurde damals das Postauto von der Bevölkerung „Car Alpin“ genannt.

Etwas schneller ging es dann auch zu, als man das Klausenrennen ins Leben rief. Autos rasten hier die schlängelnden Passwege des Klausenpasses rauf und runter. Das begeisterte auch mehr als 10.000 Zuschauer pro Veranstaltung.

Der Klausenpass darf nur zu bestimmten Zeiten befahren werden. Er wird meistens vor den ersten Schneemassen im November geschlossen und erst wieder nach der (fast) letzten Schneeschmelze geöffnet. Das ist dann meist Mitte/Ende Mai. Am besten schaust du hier mal nach, ob der Klausenpass geöffnet hat.

 

Blick in Richtung Clariden Nordwand und Gedenktafel

Über die grünen Wiesen auf dem Bergwanderweg

Für heute war keine Sonne vorausgesagt und immer wieder leichte Regenschauer. Kein Wunder also, dass ich mir schon meine Regenjacke eingepackt habe. Das Wetter hält mich aber nicht davon ab, mit Hund und Freund eine kleine Wanderung zu unternehmen. Unser Ziel ist es, dass wir einmal über alle Pässe der Schweiz gefahren sind. Deshalb haben wir uns heute mal für den Klausenpass entschieden.

Den wollten wir sowieso mal hinauf fahren, weil wir im Februar schon zu Fuß ein Teil des gesperrten Passes gegangen sind.

An der Klausenpasshöhe gehts am Restaurant links vorbei. Dort steht auch ein großes Wanderschild mit vielen verschiedenen Wanderungen. Dort wirst du nicht den Gletscherseeli drauf finden. Ich habe das Schild auch nur per Zufall gefunden und bin den Schotterweg am Anfang erst einmal gefolgt.

Hier schaust du einfach, dass du dich am weiß-rot-weißem Bergwanderweg orientierst. Einmal war ich kurz irritiert und bin zum Hof gelaufen, weil ich dem Weg falsch gefolgt bin. Umgedreht und zack, war ich wieder auf dem Weg. Zwischendurch läufst du mal durch einen Weidezaun. Hier solltest du schauen, dass du deinen Hund immer bei dir an der Leine hast.

Du kommst vorbei an einer Gedenktafel.

Ich springe von links nach rechts, denn der Boden ist teilweise so matschig und aufgeweicht, dass ich vermutlich stecken bleibe. Durch den vielen Regen haben sich schon leichte Bäche auf dem Wanderweg gebildet. Aber auf der Wiese gibt es genug Ausweichmöglichkeiten.

Von grünen Wiesen, auf zu steinigen Wegen

Ab hier beginnt die natürliche Grenze zwischen Wiese und Geröll am Gletscherseeli

Ich halte noch kurz an, um den Geocache zu loggen und gehe dann weiter in Richtung des Griesslisee. Ein Weidezaun sagt mir, ich solle unbedingt den Hund rannehmen.

Das mache ich und steuere geradezu auf eine Horde interessierter Schafe.

Versuche denen auszuweichen, aber sie wollen Frau Maier „Hallo“ sagen. Ich versuche meinen störrischen Hund weiterlaufen zu lassen und schaffe es, an der verrückten Schafherde vorbei.

Als ich da nun so da oben stehe, erblicke ich auf einmal eine sehr natürliche Grenze. Ich stehe verdutzt da und frage mich, wie so etwas eigentlich möglich ist. Als hätte jemand einfach die Wiese abgeschnitten und kerzengerade einen Schnitt gemacht. Plötzlich ist die Wiese weg und ich finde nur noch Geröll unter meinen Füßen.

Ab hier wird der Bergwanderweg auch ein wenig anspruchsvoller.

Achte hier genau darauf, wo du hinläufst und schaue beim Laufen nicht zu viel in der Gegend rum. Ist man schnell mal unaufmerksam rollt der Stein weg und das Fußgelenk knickt um.

☞ Lesetipp: Die schönsten Wanderrouten der Schweiz

Kannst du den Griesslisee schon sehen?

Ich kann meinen Augen kaum glauben, als ich den Gletscher vor mir sehe. Der hat sich so verrückt geformt durch seine Schmelze, dass sich teilweise kleine Höhlen unten gebildet haben. Wie schnell der Clariden Gletscher (oder eigentlich nur ein namenloser Gletscher) schmilzt hört man auch immer mal wieder. Während meiner Wanderung lösen sich kleine Teile und rauschen mit einem satten Geräusch in den Gletschersee.

Ich überlege kurz mich auf einer der Rastbänke aus Holz zu setzen. Gehe dann aber flott weiter – Ist mir einfach zu nass heute am Popo.

Bei schönem Wetter hier zu essen mit dem Gaskocher, stelle ich mir noch sehr romantisch vor. Der Geröllweg führt mich immer weiter nach unten und ich bekomme einen immer besseren Blick auf Gletscher und See.

Dem Gletscherseeli ganz nah

Lisa Ludwig, Dominic Wolf und die Hündin Frau Maier auf einem Selfie im Geröllfeld am Griesslisee am Klausenpass

Ich bin geflashed von der blauen Farbe des Gletschersees

Du kannst bis nach ganz unten zum See laufen. Sogar eine kleine Brücke führt dich über den Griesslisee drüber. Dann kannst du dem Gletscher auch ganz nahe sein. Halte aber immer genug Abstand.

Klettere nicht auf den Gletscher oder gehe nicht in die gebildeten Höhlen hinein. Das kann ziemlich gefährlich werden, wenn du dich nicht auskennst. Es kann jederzeit passieren, dass es einen Eisbrocken abrupft.

Am See selbst kannst du rundherum laufen, wenn du magst.

Soll es für dich zurück zur Klausenpasshöhe gehen, folgst du einfach dem gleichen Wanderweg wieder zurück. Solltest du außerdem mit Kamera unterwegs sein, plane mindestens eine halbe Stunde mehr Zeit ein. Hier gibts viel zu sehen, zu entdecken und zu fotografieren.

Fototipps für Einsteiger gibts hier

Infos zur Wanderung vom Klausenpass zum Griesslisee

Nachfolgender Karte kannst du dir die genaue Wegstrecke entnehmen. Du solltest eine normale Grundkondition haben und festes Schuhwerk bei der Wanderung zum Griesslisee tragen. Wanderstöcke könnten dich beim wandern unterstützen.

Möchtest du die Schweiz noch ein wenig besser kennenlernen? Du hast Lust auf weitere Wanderungen in der Schweiz?

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Wie hat dir die kleine Wanderung vom Klausenpass zum Griesslisee gefallen? Was fandest du besonders an dem Gletscherseeli? Schreib es mir in die Kommentare.

Solltest du die Wanderung vom Klausenpass zum Gletscherseeli begehen, dann verlinke mich doch gern in deiner Instagram Story.

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